Die jugendliche Sängerin beeindruckt Publikum und Kritiker. Parallel zu ihrem ersten Fernsehauftritt in der „Aktuellen Schaubude“ des NDR wird ein Videoclip fürs Kino gedreht, was Vicky Leandros zu einer Pionierin dieser Zeit macht. Zahlreiche Singles folgen, auch international. Schon bald ist Vicky Leandros ein Pop Idol, und nachdem die Leser der „Bravo“ sie zum „Newcomer des Jahres“ gewählt haben, folgt die erste Langspielplatte mit dem Titel „Songs und Folklore“, das über eine Million Mal verkauft wurde.
Wegen ihrer Interpretation des Bob Dylan Songs „N΄y pense plus … tout est bien“ (Don΄t think twice … it΄s alright) wird man in Luxemburg auf die Sängerin aufmerksam und schickt sie 1967 zum „Grand Prix Eurovision de la Chanson“ (heute „Eurovision Song Contest“). Vicky landet auf Platz 4. „L’amour est bleu“ wird in sieben Sprachen aufgenommen und mit mehr als 5 Millionen verkauften Exemplaren ein Welterfolg.
Zusammen mit Al Martino, Esther und Abi Ofarim und Mahalia Jackson ist Vicky Leandros in der ersten Live Farbfernseh Show Europas zu Gast. Ebenfalls 1967 nimmt sie das Album „A Taste of Vicky“ in vier Versionen auf, dass in Europa, Japan, Kanada und Amerika herauskommt - mit Liedern von so namhaften Komponisten wie Bob Marlow, den Bee Gees und Manos Hadjidakis.
Die Welt steht offen
1967 Teil 2
Vicky Leandros΄ Fangemeinde wird sehr schnell immer größer. Es dauert nicht lange, bis ihr Interpretationsstil und ihre Bühnenperformance imitiert werden, so dass Kritiker bald von einem „Vicky Leandros Movement“ schreiben. Ihr Charisma allerdings lässt sich nicht kopieren.
Auch in Japan wird Vicky zum namhaften Star. Nach ihrem Riesenerfolg mit „L΄amour est bleu“ nimmt sie 1967 ihre erste Platte auf Japanisch auf. Von „Machi kutabireta nichiyobi“ (Sonntag warte ich vergebens) werden innerhalb weniger Wochen mehr als 2 Millionen Exemplare verkauft und die Single mit dem „Prix du disque“ ausgezeichnet.
In Griechenland sprengt sie mit „Chameni agapi“ (Verlorene Liebe, die griechische Version von „Town of Tuxley“ der Bee Gees) alle Ketten. Mit über 5 Millionen verkaufter Platten und Platin ausgezeichnet wird es ein Welterfolg.
1969
Der Erfolg von „To mistiko sou“ (Something΄s gotten hold of my heart) zeigt, dass sie als Pop Sängerin überzeugt. Alben wie „I mikri mas istoria“, „Pes mou pos bories“ (Ne me quitte pas) und „Itan mia vradia“ bekommen Gold und Platin. Vicky war sehr glücklich darüber, auch in ihrer Heimat Griechenland so erfolgreich zu sein.
Viele Konzerte folgen in Griechenland, u. a. im Fußballstadion Thessaloniki mit über 60.000 und im Antiken Olympiastadion Athen mit 55.000 Besuchern. 1969 gibt Vicky Leandros gemeinsam mit der französischen Sängerin Dalida zwei Konzerte. Im total ausverkauften „Palais des Sports“ in Thessaloniki begeistern die beiden in weiß gekleideten Sängerinnen mit ihren Liedern 20.000 Zuschauer.
Ihr schon zu diesem Zeitpunkt breites gesangliches Spektrum, ihr Interesse an einem außergewöhnlichen und innovativen Repertoire und ihre gleichbleibende Kondition machen es möglich, dass die knapp 18-Jährige sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen kann. Sie nimmt Lieder wie „Without her“ (Noch einmal) von Herb Alpert oder das für Gesang arrangierte, weltberühmte Motiv von Tschaikowskys „Schwanensee“ in verschiedenen Sprachen auf. Im selben Jahr arbeitet sie zusammen mit Michel Legrand, 3-facher Oscar-Gewinner, an der Filmmusik von „The Thomas Crown Affair“ (Wie sich die Mühlen dreh’n im Wind).